Wie
ein Eisenbahnmodell entsteht? Grundsätzlich
könnte man jedes Fahrzeugmodell mit maßstäblichen Radsätzen ausstatten
und - vorausgesetzt, die Gleise wurden entsprechend angepasst
beziehungsweise um- oder selbstgebaut - losfahren. Dem maßstäblichen
Rad/Schiene-System würde dies prinzipiell genügen. So
stelle ich mir Eisenbahnmodelle aber eigentlich nicht vor. Mich reizen
vielmehr die Möglichkeiten, die sich nun durch maßstäbliche Radsätze
im Fahrwerksbereich ergeben. Dass sich diese Änderungen meist auch auf
den Aufbau auswirken ist ein weiterer (angenehmer?) Nebeneffekt. Für die
optische Wirkung bringt ein bloßer Achsentausch überhaupt nichts. Im
Gegenteil - es wird eher schlimmer: Denn dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen
Radscheiben-Außenkante und Achshalter, und so kommen die von NEM
hervorgerufenen Kompromisse erst richtig schön zur Geltung. Selbst ein
noch so zierliches Untergestell - wie etwa beim Gmhs53 von GFN - kann hier nicht überzeugen.
Was bei einem Güter- und auch Personenwagen immer bleiben wird sind
Achshalter, die fast die gleiche Materialstärke aufweisen wie eine
maßstäbliche Radscheibe!
Also
wird man auf jeden Fall die Achshalter entfernen und durch maßstäbliche
(Ätz-)Teile ersetzen. Eventuell können wenigstens a) die Federlaschen beziehungsweise -schaken samt der Federböcke und
b) die Federpakete stehen bleiben. a) sind jedoch meist zu grob, und bei b) stimmt oftmals die Anzahl der Federlagen nicht mit dem Vorbild überein. Also entfernt man am besten gleich alles
unterhalb des Langträgers; entsprechende Bauteile zum Komplettieren eines
Fahrwerks der Verbands- oder UIC-Bauart gibt es ja inzwischen. Wenn man Glück hat, passt wenigstens das Maß Außenkante-Langträger.
Dass der sichtbare Schenkel des Langträgers eigentlich nur knapp 0,15 mm
betragen dürfte, lässt sich vielleicht "übersehen". Das nächste
Problem stellt sich dann mit den Wagenkastenstützen: Leider wird es wohl
nicht gelingen, die am Wagenkasten angespritzten Seitenwand-Profile in
diesem Bereich so weit zurückzunehmen, wie dies erforderlich wäre, um
eine maßstäbliche Stütze dazwischen zu bekommen. Spätestens dann, wenn
das erste unter dem Wagenkasten hinausragende Seitenwand-Profil
abgebrochen ist, will man diese komplett ersetzen. Sofern diese Profile
beim Vorbild stehend oder aber vielleicht sogar aus Z-Profilen waren, wird
man ohnehin nicht darum herum kommen. Gefräste Ms-Profile sind für eine
exakte Nachbildung im Maßstab 1:87 natürlich viel zu grob - also brauchen wir entsprechende Ätzteile. Sämtliche
Profile mühsam vom Wagenkasten entfernen und neu anbringen? Wie das geht,
hat Günter Weimann in einem entsprechenden Beitrag in "Hp1 -
Eisenbahnmodellbau heute" Nummer 19 gezeigt.
Diese Vorgehensweise ist jedoch meines Erachtens nicht für umfangreichere
Maßnahmen geeignet. Dann doch lieber gleich völlig neu bauen.... ...und was dabei herauskommt, sieht man hier >>> |